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Hier dreht sich alles um das Leben auf dem Land, regionale und Bio-Produkte, Naturverbundenheit und den Zusammenhalt in unserer Gemeinschaft. In unseren Themen-Kategorien Leben auf dem Land, Bio & Regional,

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HATTENhat. im Gespräch mit Peter Biel

Aktualisiert: 28. Feb.


(von Links) Peter Biel, Marisol Arosa Brinkmann. Bild: privat
(von Links) Peter Biel, Marisol Arosa Brinkmann. Bild: privat


Herr Biel, wir freuen uns sehr, Sie heute hier im Blog von HATTENhat. begrüssen zu können.


Ihr Buch Sandkrug – Bilder und Geschichten“, veröffentlicht 1983, ist nicht nur ein beeindruckendes Zeitdokument, sondern ein Stück gelebte Heimatgeschichte. Mit Ihrer Arbeit haben Sie dazu beigetragen, die Vergangenheit Sandkrugs lebendig zu halten und den Menschen eine Verbindung zu ihren Wurzeln zu ermöglichen.


Als ehemaliger Soldat, Kommunalpolitiker, Büffelzüchter und leidenschaftlicher Chronist stehen Sie für ein außergewöhnliches Leben voller Erlebnisse und Einsichten, die Ihre Geschichten prägen.


Mit unserer Plattform möchten wir den Dialog zwischen Generationen, Bewohnern und Interessierten fördern.


Ihre Einblicke und Antworten sind ein wertvoller Beitrag, um die Identität unserer Region und deren Entwicklung zu verstehen und zu schätzen.


Fragen:


  1. Was inspirierte Sie dazu, das Buch "Sandkrug – Bilder und Geschichten" zu schreiben, und welche Bedeutung hat Sandkrug für Sie persönlich?


    PB: Meine Eltern  wollten sich schon Ende der 40er Jahre in Sandkrug niederlassen und hatten sowohl den heutigen Moosweg sowie ihr Grundstück vom Baumbestand gerodet. Die Währungsreform 1948 verhinderte jedoch die Realisierung des Vorhabens, auch ein Haus zu bauen. So verwirklichten meine Eltern und ich mit Ehefrau Rita mit dem Bau unserer beiden Häuser 1970 diesen Wunsch, nach Sandkrug bzw. Streekermoor zu kommen.


  2. Können Sie uns einen Einblick geben, wie Sie die historischen Informationen und Geschichten für Ihr Buch recherchiert und gesammelt haben?


    PB: Ich habe mich gerne integriert, wurde im Sport aktiv und engagierte mich in den Vereinen und Organisationen. Dabei habe ich auch immer schon gerne fotografiert. Die Folge waren Ausstellungen und die Erkenntnis, Veränderungen im Ortsbild zu dokumentieren. Ein privates Archiv entstand.


  3. Gab es besondere Herausforderungen oder überraschende Entdeckungen während Ihrer Arbeit an diesem Buch?


    PB: Der „Gasthof Sandkrug“ wollte 1984 ein besonderes Jubiläum feiern: 375 Jahre, da galt es, sich auch im Staatsarchiv in Oldenburg umzusehen und alte Karten und Dokumente zu studieren. Dabei fiel auf, daß der jetzige Gasthof an einer anderen Stelle eingezeichnet war. Nach monatelanger Recherche auch in Zeitungsberichten brachte eine unscheinbare Zeitungsnotiz die Gewißheit, daß der „Sandkrug“ an der heutigen Stelle des Gebäudes Punke am 9. November 1900 abgebrannt und gegenüber im folgenden Jahr wieder aufgebaut worden war. Auch war das bis dahin genannte Gründungsjahr 1609 nicht belegbar, so daß der bunte Heimatabend 1984 diesem Datum nicht gerecht werden konnte.  


  4. Wie haben die Bewohner von Sandkrug und den umliegenden Bauerschaften auf die Veröffentlichung Ihres Buches reagiert?


    PB: Eine außerordentliche Hilfe bei der Erstellung des Buches sowie der weiteren Neuauflagen war der befreundete Verleger Dieter Isensee, mit dem zusammen das Konzept entwickelt wurde. Mit einem großen Heimatfest wurde mit zahlreichen Vereinen und Bürgern das Ereignis gefeiert. Mit seinem Sohn Florian wird jetzt die 4. Auflage vorbereitet.


  5. Sie sind auch als Büffelzüchter bekannt. Wie kam es zu diesem eher ungewöhnlichen Hobby, und was fasziniert Sie an der Büffelzucht?


    PB: Vorausgegangen war ein mehrjähriges Engagement mit meine Frau Rita im Gesundheitsbereich und Gründung eines bundesweit aktiven Vereins mit Veröffentlichung eines publizierten Leitfadens, von dem der Naturheilarzt und Tropenarzt Dr. Theodor Binder Kenntnis bekam und uns seine fachliche Unterstützung anbot. Zunächst als Vorstandsmitglied seines Vereins „Indianerhilfe und Tropenwaldschutz Dr. Binder e.V.“, dann ab 1996 auch als Vorsitzender konnte ich seine beispielhafte Arbeit unterstützen.


    Dieser Verein erhielt 1999 5 Wasserbüffel, die ursprünglich aus dem Berliner Zoo stammten. Weil ich für diese prachtvollen Tiere eine besondere Aufgabe erkannte, entwickelte ich mit Prof. Dr. Dr. Hilmar Zeigert aus Oldenburg das Konzept „Der Wasserbüffel als Landschaftspfleger in Feuchtbiotopen“ und gründete 2008 den „Internationalen Förderverband zum Einsatz des Wasserbüffels als Landschaftspfleger in Europa“ (IFWL), als deren Präsident ich gewählt wurde.


  6. Inwiefern beeinflussen Ihre vielfältigen Erfahrungen als Soldat, Politiker und Landwirt Ihre schriftstellerische Tätigkeit und Ihre Sicht auf die Region?


    PB: Schon als Schüler meines Gymnasiums in Soltau bis 1962 übernahm ich gerne die Aufgaben des „Chefredakteurs“ der regelmäßig erscheinenden Schülerzeitschrift „Der Wecker“ und war später in Vereinen und Organisationen in Hatten als Pressesprecher aktiv. Das Schreiben liegt mir wohl im Blut. Als Freier Mitarbeiter der NWZ durfte ich seit 1978 in Wort und Bild von Aktualitäten in der Gemeinde Hatten berichten.


  7. Sie arbeiten derzeit an einer Neuauflage Ihres Buches. Welche neuen Geschichten oder Bilder können die Leser in der aktualisierten Version erwarten?


    PB: Die 4. Auflage wurde einerseits gewünscht, weil dieses Buch seit Jahren „vergriffen“ ist, viele Neubürger sich eingelebt haben und sich gerne über ihre neue Heimat und ihrer Geschichte informieren möchten. Zudem hat sich in den vergangenen Jahren auch baulich sehr viel verändert.


  8. Wie hat sich Ihrer Meinung nach Sandkrug seit der Erstveröffentlichung Ihres Buches verändert, und welche Entwicklungen sehen Sie für die Zukunft der Region?


    PB: Das liegt ja jetzt schon fast alles ein halbes Jahrhundert zurück. Da hat sich eine ganze Menge getan. Nach seinerzeitigen glanzvollen Auftritten des Sandkruger Jugendorchester, Chorfesten, Keglerbällen oder Saisoneröffnungen im Freizeitzentrum ist es ein bißchen ruhiger geworden in der Hatter Kulturszene. Dennoch sind die Schützenvereine, Sportvereine und Dorfgemeinschaften sehr lebendig und Partnerschaftsorganisationen pflegen die Kontakte nach Auvers le Hamon, Hatten im Elsaß und Machatschkala am Kaspischen Meer. Hier bleibt zu wünschen, daß das Engagement unserer Mitbürger erhalten bleibt und die Gemeinde sowie ihre elf Bauerschaften die Attraktivität behält. Die Bautätigkeit ist nach wie vor groß und das Ortsbild verändert sich damit erheblich. So ist beispielhaft das Sandkruger Sägewerk ebenso verschwunden wie das ortsprägende Gebäude des „Sandkruges“.


  9. Was motiviert Sie, auch im Alter von 82 Jahren weiterhin aktiv an Projekten wie der Neuauflage Ihres Buches zu arbeiten?


    PB: Meine Mutter ist über 101 Jahre alt geworden. Wenn ich ihre Gene geerbt habe, dann stehe ich ja noch mitten im Leben und kann mich einbringen und nützlich machen, wo dies gewünscht wird. Deshalb freut es mich sehr, daß ich auch hier bei HATTENhat. im Gespräch mit Marisol" mitwirken darf und diese digitale Form als Fortführung meiner jahrzehntelangen redaktionellen Tätigkeit für „Sandkrug Aktuell“ und dann „Hatten Aktuell“ betrachten kann.


  10. Welchen Rat würden Sie jungen Menschen geben, die sich für die Geschichte ihrer Heimatregion interessieren und vielleicht ähnliche Projekte in Angriff nehmen möchten? 


PB: Es lohnt sich immer, sich einzubringen und sich zu engagieren, ob im Sportverein, Heimatverein, Schützenverein, Feuerwehr, Kirche oder Kindergarten, Gesangverein, Landvolk oder bei politischen Organisationen in Hatten und seinen 11 Bauerschaften. Es findet sich für jeden ein Betätigungsfeld, das das eigene Leben bereichern und die Gemeinschaft festigen wird.



Herr Biel, es war uns eine Freude, Sie als ersten Gesprächspartner hier auf unserem Blog/HATTENhat. im Gespräch gehabt zu haben, und wir hoffen, dass dieses Interview auch andere inspiriert, ihre eigene Verbindung zur Region zu reflektieren und zu teilen.



HATTENhat.

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